Melitta Moschik (B)
(*1960, Villach, A)
Melitta Moschik, geboren 1960 in Villach, studiert zunächst Mathematik und Physik an der Karl-Franzens-Universität in Graz. Nach ihrem Studienabschluss 1984 wendet sie sich immer mehr dem Fach der Bildenden Kunst zu und agiert schließlich ab 1991 als freischaffende Künstlerin. Ihr Bezug zu den Naturwissenschaften spiegelt sich deutlich in ihren Werken wider, welche häufig an ein strenges geometrisches Konzept und Formenvokabular angelehnt sind.
Während des Zweiten Weltkriegs errichtete die Gestapo (Geheime Staatspolizei) in der ehemaligen Burg in Klagenfurt ihren Sitz, womit für die Geschichte des Gebäudekomplexes ein dunkles Kapitel anbrach, geprägt von gewaltsamen Festnahmen, Verhören und Misshandlungen. Zum Gedenken an die Opfer der Gräueltaten dieser Zeit wird im Jahr 2014 ein offener Künstlerischer Wettbewerb des Landes Kärnten zur Gestaltung eines Mahnmals ausgeschrieben, den die Künstlerin Melitta Moschik gewinnt. Am 8. Mai 2015 wird die Gedenktafel schließlich im Burghof eingeweiht.
Das Werk „SIGNUM“ besteht aus einer schwarz lackierten Metallscheibe von 150 cm Durchmesser, welcher ein horizontaler Balken vorgesetzt ist. Der Text zum Gedenken an die NS-Opfer, der in deutscher und slowenischer Sprache eingraviert ist, formiert sich grafisch komprimiert zu einer quergestellten Blockform. In seiner formalen Codierung ist das Werk als Verbotszeichen lesbar und vermittelt die klare Botschaft: STOP dem NS-Verbrechen.
In seiner überdimensionalen Form wirkt das Zeichen emotional auf die Betrachtenden ein und ruft das ehemalige diktatorische Regime vor Ort ins Bewusstsein.
1 Vgl. Wilfried Skreiner, „Vom Körper zum Raum“, in: Gerhardt Moswitzer – Raumskulpturen,
Zeichnungen und Fotoarbeiten, Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum (Hg.), Graz 1988, o. S..
2 Vgl. Günther Feuerstein, „Notizen zu Gerhardt Moswitzer“, in: Gerhardt Moswitzer, Tiroler
Kunstpavillon (Hg.), Innsbruck 1981, o. S..