Valentin Oman (E)
(*1935, St. Stefan, A)
Der 1935 in St. Stefan bei Villach geborene Künstler Valentin Oman beschäftigt sich in seinen Werken in erster Linie mit den Fundamenten der Humanität. Beständig ist er auf der Suche nach dem Inneren, dem eigenen Ich des Menschen.
Ein wesentlicher Aspekt seiner Kunst ist die Verarbeitung haptischer Materialien und die damit verbundene außergewöhnliche Oberflächengestaltung, mit der der Künstler nicht nur das Auge, sondern auch den Tastsinn der Betrachtenden anspricht. Die verwendeten Materialien treten so als gleichberechtigte Bedeutungselemente neben das inhaltliche Anliegen. In der Malerei stechen neben Ölfarben zudem häufig Textilien, Leim und Gips hervor. Wie ein Archäologe bearbeitet er die einzelnen Schichten seiner Werke, mit der Intension, verschollene Spuren menschlicher Existenz freizulegen.
Gerne und häufig verleiht Valentin Oman seinen Kunstwerken lateinische Titel, da
sie − wie er selbst sagt − mehr Spielraum zur Interpretation lassen. So auch bei seinem Werk „Sic transit gloria mundi“ (lat. „So vergeht der Ruhm der Welt“), mit dem der Künstler einen eindrucksvollen Spannungsbogen zum Thema Mensch schafft. Die reliefierten Eisenstelen stammen aus den Jahren 1992/93 und zeigen Abgüsse moderner Schrottteile. In ihrem rostigen, fossilienhaften Äußeren symbolisieren die beiden Skulpturen den Verfall aller Dinge. Gleich einem Totem des maschinellen Zeitalters spiegeln die monumentalen Figuren die kritische Weltsicht des Künstlers wider.
Die Vielseitigkeit seines Schaffens liegt im Natural des Künstlers begründet. Nach Beendigung seines Studiums zu Beginn der 1960er-Jahre an der Akademie für angewandte Kunst in Wien hat sich Valentin Oman voller Wissbegierde für die Welt der bildenden Kunst geöffnet. Als Kärntner Slowene sind ihm der Erhalt und die Gleichberechtigung der slowenischen Sprache ein großes Anliegen.
Valentin Oman ist unter anderem Ehrendoktor der Universität Klagenfurt, Träger des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst der 1. Klasse und erhielt vom slowenischen Staat den Goldenen Verdienstorden. Heute lebt und arbeitet der weltoffene Künstler in Wien und Finkenstein in Kärnten.