Otto Eder (F)

(*1924, Seeboden, A – 1982, Seeboden, A)

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Der österreichische Maler und Bildhauer Otto Eder wird 1924 in der Marktgemeinde Seeboden am Millstätter See in Kärnten geboren, wo er 1982 auch verstirbt. Als Sohn eines Tischlermeisters kommt der junge Kärntner schon vor seiner künstlerischen Ausbildung mit der handwerklichen Arbeit in Berührung. Nach Beendigung seines Studiums bei Walter Ritter in Graz und Fritz Wotruba an der Akademie in Wien erhält Otto Eder 1962 den Österreichischen Staatspreis für Bildhauerei und wird 1964 Mitglied der Wiener Secession. 1970 kehrt er in seine Heimat zurück und ist dort wesentlich am Aufbau des Kunstvereins „Begegnung in Kärnten“ (heute [kunstwerk] krastal) beteiligt. In den darauffolgenden Jahren erkennt Otto Eder durch den Boom des Symposions eine neue Chance für die Etablierung der Skulptur im städtischen Bereich und forciert diese Sparte.

Ein besonderer Ansatz, der Otto Eders Werk einen Platz in der österreichischen Kunstgeschichte verschafft, ist seine Erfindung der Dübelplastik, zu der auch das Werk „Sterbender“ von 1951 gehört. Otto Eder reduziert die menschliche Figur auf ihre wesentlichen Körperteile, die er abstrahiert und mit Eisendübeln erneut zu einer Skulptur zusammenbaut. Dafür verwendet der Künstler gefundene, grob behauene Steine. Inspiriert von der griechischen Klassik, steht für Otto Eder der Gedanke einer „gebauten“ Figur im Fokus, sie gewissermaßen als architektonisches Gebilde aufzufassen. Die Idee, eine Statue nicht mehr zu meißeln, sondern wie nach einem Baukastensystem zusammenzusetzen und dadurch die Chance zu erhalten, möglicherweise monumentaler bauen zu können, hat den Künstler bereits seit Anbeginn seiner Karriere begeistert. Von Anfang an war es Otto Eders bildhauerisches Ziel, eindrucksvolle Ideale zu schaffen und diese in freier Natur zu platzieren – große Figuren in großen Landschaften. Dabei strebte er in seinen Werken, nach der Prägung durch den Krieg und dem Erleben des Chaos, stets nach Harmonie und Einheit.

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